Eglifischen leicht gemacht

Wer kennt es nicht: die totale Verwirrung, wenn ein Barschfreak in einer Selbstverständlichkeit mit seinem Fischerlatein beginnt und einem vor lauter Kickbackrigs, Texas-Rigs, Free-Rigs schon der Kopf raucht. Gut, auch ich habe ein wenig das Problem, dass ich schnell ins Fischerlatein abschweife. Aber ich werde mein Bestes geben, versprochen!

Carolina Rig, Texas Rig oder doch Ned Rig?

Also, wo sollen wir beginnen, beim klassischen Carolina Rig oder doch beim Texas Rig? Nein, meine Wahl fällt auf das Ned Rig. Dabei handelt es sich um einen abgeflachten Jigkopf mit einem auftreibenden Köder, damit das Ganze im Wasser waagrecht vom Grund absteht. Vom Bassangeln in Amerika kam das Ned Rig nach Europa und wurde in den letzten 2 Jahren eine beliebte Fischerei auf den Egli. Wenn im Frühling die Wassertemperaturen noch kühl sind und die Barsche deshalb noch nicht gross aktiv sind, ist dies eine effektive und spannende Fischerei! Das schwierigste für mich bei der Führung ist die Geduld; langsames schleifen oder minimale Sprünge über den Grund. Doch das Wichtigste sind Pausen und mit Pausen meine ich lange Pausen, damit das Ned Rig seine Vorteile voll ausspielen kann. Nach dem richtigen Führen über den Grund erfolgt im Idealfall ein Biss. Natürlich gehört auch der eine brutale Biss dazu, der nicht sitzt, aber ganz klar ein absolutes Monster sein musste, das bei jedem weiteren mal erzählen noch grösser wird.

Spass beiseite; beim Biss ist es wichtig den Anschlag ein wenig zu verzögern. Bei einem Krebsimitat war auffällig, dass die Köder mehrmals attackiert wurden bevor sie der Barsch einsaugte. Was bei genauerem Hinschauen Sinn macht, da sich auch die Krebse verteidigen und mit ihren Scheren um ihr Leben kämpfen.

Darter Jig – wenn die Barsche aktiv sind

Meine zweite Wahl fällt auf den Darter-Jig. Sobald die Temperaturen steigen und die Barsche aktiv werden, stehen auch wieder kleine Fische ganz oben auf dem Speiseplan.
 
Mit dem Darter-Jig imitieren wir ein flüchtendes Fischchen, das in seinem Fluchtverhalten unberechenbar die Richtung wechselt. Glaub mir, das unkontrollierbare Ausbrechen des Darter-Jigs macht die Barsche wahnsinnig und wenn da auf einmal noch ein, zwei andere gestreifte Räuber aus dem Schwarm ausbrechen, dann geht’s richtig ab. Zum Trailer, also dem Kunstköder der aufgezogen wird; da ist ganz wichtig, kein Paddletail (Schaufelschwanz)! Nur Pintails, das sind Kunstköder ohne Schaufelschwanz. Denn der Darter-Jig lebt von seiner Form des Jigkopfes. Mit einem Paddletail wird das Ganze stabilisiert und das wollen wir auf keinen Fall. Du führst den Darter-Jig nach dem Auswerfen und beim Absinken mit Schlägen in die lose Schnur, es kann aber auch einfach gejiggt werden, sei es im Freiwasser oder auf dem Gewässergrund.

Das passende Material

Für diese zwei Techniken benütze ich eine Combo bestehend aus Stucki The Servant Rute mit der Stucki Dynamite 1000er Rolle und geflochtener 0.08mm S-Braid in Moosgreen. Als Vorfach ein 0.26mm Fluorocarbon. Dabei habe ich absichtlich eine etwas schnellere Rute ausgesucht, da man beim Ned Rig den Kontakt mit dem Gewässerboden sucht und es eine gute Rückmeldung braucht sowie auch ein wenig Power, wenn man leicht an einem Stein oder Ähnlichem hängen bleibt. Beim Darter-Jig ist das Animieren des Köders angenehmer und man ist auch mit den Gewichten flexibel, da die Rute bis 18 Gramm ausgelegt ist.

Ned Rig und Darter-Jig: dies sind zwei effektive Arten um auf Egli zu fischen, ohne grosses Schnickschnack und geknöpfe, bis die Finger eingeschnitten sind und die Lesebrille einem von der Nase fällt.

Somit bleibt mir nur noch zu sagen, Petri Heil und geniesst die Zeit am Wasser.

Stefan Deuber – Stucki Ambassador